Rückenschmerzen – ein Thema, das viele von euch kennen. Doch nur Wenige von euch wissen, was zu tun ist, wenn sie auftreten. Auf der Couch sitzen und abwarten bringt in dem Fall leider nichts. Bewegung ist gefragt und das nicht zu knapp. Wer sportlich aktiv ist, kommt seltener zu Rückenschmerzen und wenn sie doch einmal auftauchen sollten, verschwinden sie schneller wieder.
Das liegt vor allem an der stabilen Rückenmuskulatur, die dem Schmerz zuvorkommen kann. Doch auch wenn ihr schon Schmerzen habt, hilft Bewegung. Damit ihr wisst, wie´s geht, verraten wir euch heute, welches eure Anlaufstellen sind.
Außerdem verraten wir euch, was ihr bei einem Hexenschuss und bei chronischen Schmerzen im Rücken tun solltet und was nicht. Nicht mehr länger werden nämlich Spritzen und Tabletten verschrieben, sondern rundum gute Therapien, die von der Psyche bis zum Sport alles umfassen.
Auf einen guten Rücken!
Rückenschmerzen – Bloß nicht abwarten!
Der Fehler, den viele von euch bei Rückenschmerzen begehen, ist abzuwarten, bis der Schmerz wieder weg ist. Ihr geht zum Arzt, bekommt eine Spritze und legt euch aufs Sofa bis der Schmerz wieder nachlässt. Tatsächlich ist das aber keine gute Idee, denn den Rücken zu schonen, bringt nichts.
Im Gegenteil: Der Körper gewöhnt sich an den Schmerz und so kann es schnell passieren, dass Rückenschmerzen, wenn ihnen zu viel Beachtung geschenkt wird, immer wieder auftreten und auch chronisch werden können.
Wenn es euch also mal wieder ins Kreuz fährt, sollte man den Schmerz so gut es geht ignorieren. Auch wenn es wirklich wehtut, solltet ihr normale Bewegungen machen und ein Schmerzmittel nehmen. Rückenschmerzen verschwinden oftmals wieder unter normalen Bedingungen im Alltag. Nach ein paar Tagen oder Wochen ist alles wieder gut.
Nur derjenige, der sich nicht bewegt, wird länger leiden. Die Angst vorm Schmerz sollte auf keinen Fall aufkommen, denn das allein reicht oft schon aus, um Rückenschmerzen auf Dauer chronisch werden zu lassen. Stattdessen solltet ihr euch wie gewohnt bewegen und keine Rücksicht darauf nehmen.
Auf keinen Fall sollten Bewegungen nicht gemacht werden, nur weil der Rücken ab und zu schmerzt. Wenn Rückenschmerzen öfter auftreten, macht es Sinn, das Problem am Schopf zu packen und sich nicht faul aufs Sofa zu setzen und abzuwarten.
Nur ein aktiver Rücken, ist auch ein gesunder Rücken. Sprich: Bewegung gilt als Sofortmaßnahme. Außerdem beugt Sport und ausreichend Bewegung Rückenschmerzen vor. Kraft- und Ausdauertraining, aber auch ein schneller Spaziergang, Fahrrad fahren, Schwimmen oder Joggen können Wunder wirken.
Auch bei akuten Rückenschmerzen sollte Sport bzw. Bewegung betrieben werden, denn oft werden die Schmerzen dadurch schnell besser. Die Bewegung hat einen schmerzlindernden Effekt und wirkt zudem vorbeugen, sodass ihr später keine Rückenschmerzen mehr bekommen könnt.
Bindegewebe und Muskeln werden durch die Bewegung trainiert und können besser arbeiten. Gerade monotone Haltung wie Sitzen am Schreibtisch sorgt für das Verkümmern der Rückenmuskulatur. Es macht nicht nur unbeweglich, sondern sorgt auch für Schmerzen im unteren Rücken. Bewegung muss her, um einen Ausgleich zu bekommen und gar nicht erst an Schmerzen im Rücken zu erkranken.
Hexenschuss leicht nehmen
Anders verhält es sich allerdings beim Hexenschuss. Ihr kennt das: Kurz noch den Wasserkasten ins Auto heben und schon fährt es einen in den Rücken. Die Muskeln verkrampfen, ein unheimlicher Schmerz zieht die Wirbelsäule hoch und Bewegung ist eine Qual.
Wer sich regelmäßig bewegt, hat zwar keine Garantie, dass er keinen Hexenschuss bekommt, dafür kann der Rücken aber besser damit umgehen. Er ist stabiler und besser gewappnet gegen solche Rückschläge. Der trainierte Rücken ist generell belastbarer, sodass die Muskulatur, die sich an der Wirbelsäule befindet, genug Schutz bildet.
Gerade bei schweren Dingen, die angehoben werden sollen, ist ein regelmäßiges Training sinnvoll, denn so spannt sich die Wirbelsäule von Anfang an von selbst an. Wo dieser Automatismus vom Körper fehlt, der bekommt öfter einen Hexenschuss oder Rückenschmerzen. Wenn ihr also beim bloßen Bücken schon im Rücken einen Schmerz spürt, solltet ihr anfangen, eure Muskulatur genau dort zu trainieren.
Doch der Arzt kann keine Bewegung verschreiben. Hier müsst ihr euch Hilfe bei der Physiotherapie holen. Dort werden euch Übungen zur Rückenstärkung gezeigt, die wirklich helfen. Außerdem wird individuell auf euch eingegangen.
So vielfältig wie die Rückenschmerzen sind, sind auch die Lösungsansätze. Wer beim Sitzen Probleme hat, wer beim Stehen Schmerzen bekommt und wer beim Bücken ein regelmäßiges Ziehen spürt, sollte sich wirklich sportlich betätigen.
Der Physiotherapeut schaut übrigens genau darauf, welche Bewegungen unangenehm sind und findet für euch die passende Lösung. Dabei werden Verspannungen gelöst, verkürzte Muskeln gedehnt und ein Programm für Zuhause ausgearbeitet, an das ihr euch halten solltet. Von nichts kommt nichts, aber wer etwas tut, kann viel von sich aus erreichen.
Wer einen akuten Hexenschuss hat, sollte aber erst einmal zwei Tage abwarten, die Schmerztabletten wirken lassen und dann erst loslegen. Im Fall vom Hexenschuss helfen auch Wärme und pflanzliche Mittel, die dauerhaft schützend wirken können. Schmerzmittel sollten mit dem Arzt abgesprochen werden und nur eingenommen werden, wenn der Schmerz nicht auszuhalten ist.
Chronische Schmerzen sofort behandeln lassen
Wieder ein anderer Fall sind chronische Rückenschmerzen. Wer zu lange mit Schmerzen lebt und sich grundsätzlich schützt und andere Positionen einnimmt, um dem Schmerz zu umgehen, kann chronische Schmerzen bekommen.
Ein Ausweichen bei akuten Schmerzen ist völlig normal. Der Körper reagiert einfach und versuch den Schmerz zu umgehen. Dabei werden Positionen eingenommen, die nicht unbedingt gut für den restlichen Körper sind und wieder zu Schmerzen führen können. Schonhaltung ist aber keine gute Idee.
So lernt der Rücken, dass es in Ordnung ist, eine andere Position einzunehmen als die natürliche und die Muskeln verkümmern. Wer über Monate oder Jahre hinweg dieses Verhalten an den Tag legt, braucht sich nicht zu wundern, dass der Rücken immer wieder schmerzt. Chronische Schmerzen fördern nämlich eine Bewegungsangst.
Eigentlich ist der Schmerz nicht mehr da, aber der Körper denkt, dass er da ist. So speichert er ab, dass die normale Bewegung, die gemacht werden würde, Schmerzen verursacht. Das würde sie aber gar nicht tun, wenn nicht eine unnatürliche Haltung angenommen werden würde.
Chronische Schmerzen sind ein großes Problem, denn die Bewegungsangst zu unterbrechen, ist schwierig. Oftmals liegt es auch nicht am Bewegungsmangel, sondern am Stress, Sorgen und Problemen. Chronische Rückenschmerzen sind also eher ein psychosomatisches Problem und sollten dementsprechend auch behandelt werden.
Betroffene mit chronischen Schmerzen sollten sich psychologische Hilfe suchen. Wer nach sechs Wochen immer noch Probleme hat, sollte gezielt zur Bewegungstherapie überwiesen werden. Dort wird rundum betreut und meist auch eine Lösung für das bestehende Problem gefunden. Mit Spritzen und Schmerzmittel wird bei chronischen Schmerzen eher wenig erreicht, deswegen wird nun auf Psychologische Betreuung mit Bewegungstherapie gesetzt – und es hilft.
Doch was hilft bei Rückenschmerzen wirklich?
Wer dauerhaft etwas tut, hält die Schmerzen im Rücken auf Abstand. So lohnt es sich, sich viel zu bewegen, Spaziergänge zu machen und einer Sportart nachzugehen, bei der ihr zusätzlich in Bewegung seid. Doch wenn ein Schub Rückenschmerzen akut ist, solltet ihr euch keinesfalls aufs Sofa setzen und abwarten. Besser ist es, direkt zu handeln.
Das könnt ihr in Form von Entspannung, die aber nicht darin besteht, den Tag auf dem Sofa zu verbringen, sondern in sportlichen Entspannungsübungen. So gibt es progressive Muskelrelaxation, die dafür sorgt, dass ihr nach und nach eure Tiefenmuskulatur entspannen könnt. Oft hören die Schmerzen dadurch in kürzester Zeit auf.
Ähnlich gut ist auch der Erfolg mit Akupunktur. Wenn Medikamente und Bewegung allein nicht ausreichen, kommt es zur Akupunktur. Dabei werden ganz feine Nadeln in die schmerzenden Stellen gestochen und schon bald gehören die Rückenschmerzen der Vergangenheit an. Akupunktur hilft auch bei chronischen Schmerzen.
Nicht vergessen solltet ihr den Einfluss von der Psyche auf den Körper. Psychische und soziale Belastungen sind nicht ohne. Besonders am Arbeitsplatz ist man schnell überfordert. Das kann sich in Rückenschmerzen niederschlagen und sollte auf jeden Fall in einer Therapie behandelt werden.
Genauso auch die Verhaltenstherapie, bei der besonders chronischen Patienten geholfen werden kann. Hier gibt es ein Bewegungsprogramm, Übungen für Zuhause und multimodale Konzepte, bei denen auf den Patienten genau eingegangen wird. So geht es euch bestimmt bald besser!
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